Die Sanierung Bockenheims
Umbruch und Identität des Stadtteils

1978
beschloss die Stadt Frankfurt in zwei Bereichen Bockenheims eine städtebauliche Sanierung durchzuführen. Daraufhin wurden viele heruntergekommene und stark vernachlässigte Gebäude instandgesetzt und modernisiert, ruinöse oder leerstehende Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt, In Kombination mit dem U-Bahn-Bau (U6/U7) und dem Ende der Industrie in Bockenheim (Wegzug der großen Bockenheimer Betriebe VDO und Hartmann & Braun) wurde damit ein umfassender Wandel in Bockenheim eingeleitet.
Neben vielen kleineren Einzelmaßnahmen entstanden in den beiden Sanierungsgebieten vier größere Neubaukomplexe: die Ladengalerie an der Bockenheimer Warte, die Seniorenwohnanlage Adalbertstraße, Sozialwohnungen an der Jordanstraße/Kiesstraße und das Pflegeheim Friesengasse/Kleine Seestraße.
1995 wurde die Sanierung förmlich abgeschlossen.
Das bürgerschaftliche Engagement war in diesem Sanierungszeitraum von großer Bedeutung für das Ergebnis. Bürgerinitiativen, VHS-Kurse, öffentliche Veranstaltungen informierten, stritten und debattierten die Ziele und die Umsetzung des städtischen Vorhabens. Begleitende wissenschaftliche Untersuchungen gehörten wie selbstverständlich dazu und genauso Anwälte, die von der Stadt finanziert die Bewohner berieten.
2018
Für den Herbst 2018 ist eine Ausstellung zur Sanierung Bockenheims geplant. Damit soll die sich wandelnde Identität des Stadtteil Bockenheims dokumentiert werden und die Fragen nach den offenen Entwicklungen des Stadtteils zur Debatte gestellt werden.

Norbert Saßmannshausen
ist Stadtteilhistoriker und lebt (mit Unterbrechungen) seit 1976 in Bockenheim. Mit dem Verein „Institut für Selbstorganisation“, in Kooperation mit den Freunden Bockenheims, wird derzeit die Ausstellung „Sanierung Bockenheims“ vorbereitet. Siehe: www.institut-iso.de


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