Die Trauerfeier fand am 4. Februar 2016 auf dem Friedhof Westhausen in Frankfurt am Main statt.
Monatliches Archiv für: Januar, 2016
Der AfE-Turm
Buchvorstellung und Diskussion in der Karl-Marx-Buchhandlung am 4. Februar 2016 – 20 Uhr. [Jordanstr. 11]
Der AfE-Turm zwischen Kitsch und Kritik
“Die groteske Gefühlsmischung aus Trauer, Wehmut, Freude, Jubel und Genugtuung mit welcher der AfE-Turm am 02. Februar 2014 gesprengt wurde wird vielen, die an diesem Morgen ihren Weg zum Campus Bockenheim gefunden haben noch lang im Gedächtnis bleiben. In gewisser Weise stand die Sprengung sinnbildlich dafür, was der AfE-Turm war – ein umkämpfter und ambivalenter Ort auf der Grenze zwischen Bockenheim und Westend. An Verklärungen, Zuschreibungen und Narrativen rund um den Turm hat es nicht gemangelt: die …”
DenkNomaden: Am 27.01.2016 die erste Sendung auf RADIO X. Ab 13 Uhr.
Die DenkNomaden starteten mit der ersten Sendung am 27. Januar 2016 bei Radio X. Als Gast im Studio: Ilja Kamphues. Die Sendung wurde moderiert von Norbert Saßmannshausen.
Ankündigung: Die Beiträge der ersten Sendung: Die Premiere des Theaterstücks ELVIS IN BAD NAUHEIM von Bert Bresgen (21.1.2016 in den Landungsbrücken). Eine Hermeneutik der aktuellen Werbeprospekte. Eine Suchbewegung: Wie Kneipen verloren gehen und wiedergeboren werden. Und die Frage: Was ist die Identität von Bockenheim?
Gast und Mit-Moderator der Sendung ist Ilja Kamphues. Er ist der Star im Stalburg-Theater in Frankfurt. In bald 600 Aufführungen spielte er den Koch in dem Stück von Michi Herl “Wer kocht, schießt nicht”. Die genaue Zahl der Aufführungen bzw. der gekochten Hühner erfragen wir in der Sendung. BILD schrieb: “„Wer kocht, schießt nicht“ ist 110 Minuten Kult. Auf Jahrzehnte hinaus.” So zu lesen im Jahr 2012. Das ist wahr. Und bleibt wahr.
Am 21. Januar 1963 ist Franz Jung gestorben
I´m taking to my fiddle
an play for you the blues
roll over Beethoven. roll over
und tell Tschaikowsky the news.
Rock´n Roll Text
Franz Jung hat dem III. Teil seiner Autobiographie “Der Weg nach unten” den Titel DIE GRAUEN JAHRE gegeben. Und dem Teil die obigen Zeilen roll over Beethoven vorangestellt. Als 1977 bei 2001 FRANZ JUNG. SCHRIFTEN UND BRIEFE IN ZWEI BÄNDEN, von Uwe Nettelbeck herausgegeben, erschienen, da muß ich schon aufmerksam dafür gewesen sein. Nur durch Jürgen Serke? Die beiden Bände für 30 Mark habe ich mehrfach gekauft – u.a. für Freunde in Leipzig. Ein ungeöffnetes Päckchen habe ich noch immer. Diese Nettelbeck-Ausgabe hatte kein Namens- und Stichwortverzeichnis, das habe ich mir dann selber erstellt. Dadurch war die Intensität der Jung-Lektüre auch praktisch vermittelt.
Den Besuch bei Claire Jung in Ostberlin erinnere ich noch gut. Der Leipziger Freund Andreas Montag und ich besuchten Claire Jung, sahen sie in ihrem Sessel, mit einem Nutella-Glas auf dem Tisch. Ihre Stimme war nicht mehr da – und wir waren einfach nur fasziniert mit ihr die Sonnenstrahlen in ihrem Zimmer zu erleben. 3 Fotos habe ich damals gemacht. Andreas hat im letzten Jahr der DDR im Mitteldeutschen Verlag die Eroberung der Maschinen herausgegeben, d. h. seine Tätigkeit als Herausgeber war bereits Mitte 1988 abgeschlossen, aber die DDR mußte offensichtlich noch mehr untergehen, bevor der Verlag Franz Jung verlegte. Ja, ich weiß: 1980 war schon bei Reclam von Fritz Mierau der Band “Der tolle Nikolaus” erschienen. Aber im Vergleich zur Nettelbeck-Ausgabe und dem großartigen Werkprojekt von Lutz Schulenburg war die DDR-Kulturpolitik, wie so oft, schmählich.
Als vor einigen Jahren ein hessischer Politiker, der auch eine zeitlang bundesdeutscher Verteidigungsminister war, eine gewisse Bekanntheit hatte, da habe ich den Domain-Namen Franz-Jung.de reserviert, um zu verhindern, dass ebendieser Mensch eine solche Webadresse erhält. Seitdem gibt es diese Domain. Sie versteht sich als Verbeugung vor Franz Jung (Die grauen Jahre) und dem von Fritz Mierau geschriebenen Buch Das Verschwinden des Franz Jung.